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                                                                            Was ist Napalm?


Napalm ist das Kurzwort für Naphthensäuren und Palmitinsäure. Es ist ein gelartiges, leicht entzündliches, praktisch nicht löschbares militärisches Brandmittel, das überwiegend aus Kohlenwasserstoffen (z.B. Benzin) und Eindickern (z.B. Aluminiumsalze von Naphthensäuren und Palmitinsäure) besteht, das aber auch Polymere zur Erhöhung der Klebrigkeit enthalten kann. Napalm ist fest haftend und entwickelt Temperaturen von etwa 1.200 Grad Celsius; es führt zu schwärenden Brandwunden, die oft krebsig entarten. Erstmals im Zweiten Weltkrieg von den USA eingesetzt, wurde Napalm weltweit vor allem durch den Einsatz in großem Umfang im Vietnamkrieg bekannt.
Vor kurzem ist die eindrückliche Biographie eines bekannten Vietnam-Kriegsopfers in deutscher Sprache erschienen. Sie erzählt nicht nur ein Einzelschicksal, sondern führt vor Augen, was damals wirklich passierte.
 

1972 schiesst der Fotograph der Nachrichtenagentur AP, Nick Ut, während des Vietnam-Krieges ein Foto, das Geschichte machte: Ein neunjähriges Mädchen rennt schreiend und nackt eine Strasse entlang. Es wurde kurz vorher aus der Luft von glühendem Napalm auf dem Rücken und anderen Körperteilen getroffen. Nick Ut, der zufällig in der Nähe ist, drückt auf den Auslöser. Er gibt das Foto an seine Agentur weiter. Kurze Zeit später ist das Foto auf den Titelseiten unzähliger Tageszeitungen in der ganzen Welt. Das Foto trägt mit dazu bei, dass der Vietnam-Krieg bald beendet wurde. Die Welt und vor allem das kriegführende Amerika erfuhren in diesem einen Bild, wie grausam der Krieg ist.

Es waren übrigens von den Amerikanern gesteuerte, südvietnamesische Kampfeinheiten, die aus der Luft hier - wie anderswo auch - die Zivilbevölkerung trafen, statt den militärischen Gegner, die Armee Nordvietnams und den Vietkong.

Glückliche Rettung
Das Mädchen auf dem Foto hiess Kim Phuc und wurde durch den mitfühlenden Fotographen gerettet. Mit schwersten Verbrennungen zweiten Grades, die 30 Prozent ihrer Körperoberfläche umfassten, wurde die junge Südvietnamesin in das von einem Amerikaner geführten Barsky - Krankenhaus in Saigon eingeliefert und konnte dort glücklicherweise behandelt werden. Ein Cousin von Kim starb beim gleichen Angriff.

Miserable medizinische Versorgung der Zivilbevölkerung
Es gab damals in Südvietnam kaum Fachärzte im Land, obwohl ja Krieg geführt wurde bzw. immer näher rückte. Wie der demokratische Senator William Proxmire im Juni 1972 kurz nach dem Napalm-Angriff kritisch anmerkte, kostete ein zweites Krankenhaus für plastische Chirurgie in Saigon damals gerade mal 28 Ladungen von 500-Pfund-Bomben für ein B-52-Kampfflugzeug. Es wurde nie gebaut, man bombte lieber....Auf 40000 Einwohner kam damals ein von der Regierung bezahlter Arzt, in Amerika auf 600 Einwohner einer.

Kim hatte mehrfaches Glück. Eine spätere Behandlung in der Unfallklinik Ludwigshafen durch Hr. Professor R. Zellner stellte Kim Phuc schliesslich so her, dass die Wunden langsam ausheilen konnten.

Kein ruhiges Leben danach
Die gerettete Kim konnte jedoch danach kein ruhiges Leben führen. Nach dem plötzlichen Abzug der Amerikaner aus Vietnam ein Jahr später wurde Kim von der siegreichen kommunistischen Regierung Vietnams als Propaganda-Opfer missbraucht. Immer wieder wurde sie von den Medien zum Opfer des amerikanischen Imperialismus gemacht. Ein angefangenes Medizinstudium brach Kim ab. Sie studierte dann später Englisch. Während ihrer Zeit als Studentin lernt sie eine christliche Untergrundgemeinde in Saigon kennen. Bisher hing sie dem sogenannten
Caodaismus an, einem 1926 unter der Herrschaft von französischen Kolonialbeamten künstlich aufgebauten Kult für die Einheimischen, der sich an östliche Religionen anlehnte und vorgab, die endgültige Offenbarung für alle Religionen zu besitzen. Überall in Südvietnam gab es codaistische Tempel, an denen geopfert wurde. Kim konvertierte zum Christentum, was auch einen Bruch mit der Familientradition bedeutete. Ein Pastor, der sechs Jahre lang wegen seines Glaubens in kommunistischen Gefängnissen sass, kümmerte sich um Kim. Heute ist Kim Mutter zweier Söhne und außerdem Sondebotschafterin der UNESCO und zudem Leiterin der Kim Foundation International.